Welfenschloss Hann. Münden – Residenz und Verwaltungssitz der Welfen
Das Welfenschloss in Hann. Münden wurde im Jahre 1501 durch Herzog Erich I. von Lüneburg-Braunschweig als gotischer Bau vollendet und diente fortan als Residenz und Verwaltungssitz der Welfen. Herzogin Elisabeth von Braunschweig-Calenberg-Göttingen verbrachte einen großen Teil ihres Lebens im Mündener Welfenschloss. 1560 wurde es durch einen Brand fast vollständig zerstört und durch Herzog Erich II. im Stil der frühen Weserrenaissance wieder aufgebaut.
Das heutige Welfenschloss ist der eindrucksvolle Überrest früherer Herrschaftssitze, das mit dem Tode Erichs II. seinen einmaligen Glanz verlor und von dort an nur noch gelegentlicher Aufenthaltsort des Landesherrn war. Im Jahre 1849 zerstörte ein Feuer den Südflügel des Schlosses, der nicht wieder aufgebaut wurde.
Einzigartige Rennaissancegemächer besichtigen
Original erhalten im Welfenschloss Hann. Münden sind heute noch zwei Renaissancegemächer mit flächendeckenden Wandmalereien. Sie sind in dieser Form nur in Hann. Münden und nicht mehr woanders in Deutschland zu sehen. Die Gemächer im Schloss können im Rahmen einer Führung besichtigt werden.
Heutige Nutzung des Welfenschlosses
Heute befindet sich neben dem Stadtarchiv, der Stadtbücherei und dem Amtsgericht auch das Städtische Museum im Schloss, das 1998 sein 100-jähriges Bestehen feierte. Im Museum werden Exponate zur Stadtgeschichte und zum Fernhandel über Land und Wasser ausgestellt. Dort zu bewundern sind auch Ausstellungsstücke des Bildhauers Gustav Eberlein, welcher viele Jahre in Hann. Münden lebte. Der Bildhauer blieb der Stadt lebenslang eng verbunden. Außerdem sind Produkte der Mündener Fayence-Manufaktur zu sehen, darunter die besonders beliebten und hochwertigen Netzvasen der Manufaktur.
Welfenschloss ist nicht gleich Welfenschloss
Das Welfenschloss Hann. Münden ist nicht zu verwechseln mit dem Welfenschloss Hannover. Letzteres wurde erst später, von 1857 bis 1866, vom Architekten Christian Heinrich Tramm zur Zeit des Königsreichs Hannover unter Georg V. erbaut. Nachdem das Königreich Hannover von Preußen annexiert und die Welfen entthront wurden, stand das Schloss jahrelang leer bis die damalige Königlich Technische Hochschule dort Einzug erhielt. Heute haust in dem ehemaligen Schloss die Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover. Es ist noch dazu umgeben von einer Parkanlage im landschaftlichen Stil, dem Welfengarten.