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Alte Lateinschule

Auf einen Blick

  • Hann. Münden

Wo heute eine kleine Linde vorsichtig ihre Zweiglein ausstreckt, stand einst eine haushohe Gerichtslinde. Unter ihr hatten damals die Herrscher von Münden über Recht und Unrecht entschieden. Denn man glaubte, dass unter einer Linde stets die Wahrheit ans Licht kommt.

Hinter der Linde, und heute nicht mehr zu sehen, stand die Lateinschule von Münden. Diese wurde 1585 errichtet auf Anweisung von Herzog Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel, welcher das Fürstentum Göttingen-Calenberg von seinem kinderlosen Onkel Erich II geerbt hatte. Mit der Lateinschule setzte Julius die Bemühungen seiner Großmutter Herzogin Elisabeth fort. Die berühmte Reformationsfürstin hatte schon 40 Jahre vor dem Bau der Lateinschule begonnen, anstelle von katholischen Geistlichen neue Lehrer einzustellen und das Schulwesen auf neue Füße zu stellen.   

Die Aufgabe der Lateinschule sollte es sein, ihre Schüler auf einen geistlichen Beruf oder auf ein Studium an einer Universität vorzubereiten. Prominentester Schüler der Lateinschule in Münden war sicherlich der Sprachwissenschaftler Georg Friedrich Grotefend, welcher bis zu seinem 16. Lebensjahr hier das Rüstzeug für sein späteres Forscherleben erlangte. Als Sohn des Mündener Schuhmachergildemeisters sollte er zuerst die Familientradition fortsetzen. Doch seine Mutter hat sich schließlich durchgesetzt und Grotefend konnte nach dem Besucher der Lateinschule den akademischen Weg an der Universität Göttingen fortsetzen.

Dort wurde er zu einer wissenschaftlichen Koryphäe und schaffte mit der Entzifferung der Keilschrift das scheinbar Unmögliche. Ausschlaggebend war eine Wette mit seinem Freund Rafaello Fiorillo, Sekretär der Bibliothek in Göttingen. Dieser behauptete, es sei unmöglich, eine unbekannte Inschrift zu entziffern, wenn man weder weiß welche Sprache ihr zugrunde liegt noch den Inhalt kennt. Mit Hilfe logischen Denkens, viel Knobelei und großem Eifer gelang Grotefend in nur wenigen Monaten die Entzifferung der persischen Keilschrift. Damit legte er den Grundstein für die weitere Orientwissenschaft.

Zu Recht wurde er damit auch Namensgeber des heutigen Gymnasiums in Hann. Münden,  wohl in der Hoffnung das sein Vorbild die Sprösslinge ermutigt.

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