Die Alte Lateinschule in Hann. Münden, gegründet 1585 und bekannt für den berühmten Schüler Grotefend.
Die Aufgabe der Lateinschule sollte es sein, ihre Schüler auf einen geistlichen Beruf oder auf ein Studium an einer Universität vorzubereiten. Prominentester Schüler der Lateinschule in Münden war sicherlich der Sprachwissenschaftler Georg Friedrich Grotefend, welcher bis zu seinem 16. Lebensjahr hier das Rüstzeug für sein späteres Forscherleben erlangte. Als Sohn des Mündener Schuhmachergildemeisters sollte er zuerst die Familientradition fortsetzen. Doch seine Mutter hat sich schließlich durchgesetzt und Grotefend konnte nach dem Besucher der Lateinschule den akademischen Weg an der Universität Göttingen fortsetzen.
Dort wurde er zu einer wissenschaftlichen Koryphäe und schaffte mit der Entzifferung der Keilschrift das scheinbar Unmögliche. Ausschlaggebend war eine Wette mit seinem Freund Rafaello Fiorillo, Sekretär der Bibliothek in Göttingen. Dieser behauptete, es sei unmöglich, eine unbekannte Inschrift zu entziffern, wenn man weder weiß welche Sprache ihr zugrunde liegt noch den Inhalt kennt. Mit Hilfe logischen Denkens, viel Knobelei und großem Eifer gelang Grotefend in nur wenigen Monaten die Entzifferung der persischen Keilschrift. Damit legte er den Grundstein für die weitere Orientwissenschaft.
Zu Recht wurde er damit auch Namensgeber des heutigen Gymnasiums in Hann. Münden, wohl in der Hoffnung das sein Vorbild die Sprösslinge ermutigt.